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Über die Schwabacher Straße mit Albrecht Dürer ins
„Land wo die Zitronen blühen“ – oder auch – ins Land wo man auch kommunalpolitisch etwas lernen kann!

 

 

Artikel aus unserem Stadtteilmagazin Ausgabe 12, Januar 2018

Die berittene Gruppe von Kaufleuten und Pilgern, die im September 1494 auf der heutigen Schwabacher Straße an unserer Leonhardskirche vorbei ihren Weg nach Süden einschlägt, will ein fernes, drei bis vier Wochen entferntes Ziel, Venedig, die Serenissima, erreichen. Unter ihnen befindet sich auch ein dreiundzwanzigjähriger Künstler, unser Albrecht Dürer, und in seinen Packtaschen führt er mit sich – das versteht sich – seine Malutensilien.

Anlässlich unserer 700-Jahr-Feier wurde die Schwabacher Straße als eine via imperii aufgewertet. Von imperialer Größe ist in der Schwabacher Straße, wo sich dank einer einflussreichen Lobby Spielhalle und Wettbüro abwechseln, beileibe nichts zu spüren.

Zurück zu Dürer. Zwei bis drei Wochen später bietet sich der Reisegruppe Dürers und dem Wanderer unserer Tage ein schon imposanteres, majestätischeres Bild: „Breit und wuchtig steht im abendlichen Schatten die Salurner Klause vor uns, das schicksalshafte Tor nach Süden.“ (Wanderführer von 1977)

Dieses Tor, rechts die steil abfallenden Tafelberge des Fennbergs und links … über Salurn als steinerne Wache die Haderburg, hat Dürer genauso gesehen wie der Wanderer, der heute auf dem Europäischen Wanderweg Nummer 5 vorbeikommt.

Wir wissen das deshalb so genau, weil Dürer 1494 nicht gemütlich durchs Etschtal wandern konnte, sondern wegen einer Überschwemmung den Umweg über die Berge ins Cembratal nehmen musste. Zeugnis davon legen seine Aquarelle ab, die genau auf diesem Weg entstanden sind.

 

700 Jahre St. Leonhard

 

 

Artikel aus unserem Stadtteilmagazin Ausgabe 11, Juli 2017

Vor 700 Jahren, genau am 25. Januar 1317, am Tag „Pauli Bekehrung“, wurde unsere St. Leonhardskirche geweiht. Und, genau an diesem Tag im Januar 2017 läuteten wir unser Jubiläumsjahr ein. Eine Fülle von Veranstaltungen wurden und werden in diesem Jahr angeboten. Wir sind der Evangelischen Kirchengemeinde, vor allem aber Herrn Pfarrer Grieshammer, sehr dankbar für die vielen kulturellen Glanzpunkte in diesem Jahr.

Ich kann nicht auf alle Veranstaltungen hier eingehen. Einige wenige kaleidoskopartig aneinandergereihte Eindrücke mögen genügen.

Stimmungsvolle Barockmusik bei der Abendandacht am 25. Januar, der anschließende Grieshammer-Streifzug durch unsere Ortsgeschichte und am Sonntag dann der Festgottesdienst mit Regionalbischof Dr. Nitsche bildeten den Auftakt für unser Jubiläumsjahr. Wir vom Bürgerverein leisteten einen kleinen Beitrag zum Jubiläumsjahr, indem wir an den bedeutendsten Schriftsteller St. Leonhards erinnerten, an den Pfarrersohn Alfred Graf; und einen umfangreichen Beitrag, indem in der Stadtteilgalerie LeonART die Geschichte St. Leonhards anhand von alten Karten,  historischen Aufnahmen usw. dargestellt wurde. Hier gelang es, für den Besucher eine historische Tiefendimension sinnlich erlebbar zu machen. Ernst Jocher hat im Stadtarchiv fotografische Kostbarkeiten ausgegraben, interessierte Mitbürger stellten private Fotos zur Verfügung. Eine sehr gelungene Ausstellung, die man auch noch gut ein zweites Mal anschauen konnte. Abgerundet wurde die Ausstellung durch eine Veranstaltungsreihe in der Galerie: Eine Lesung aus einem Roman Gisela Elsners, ein Bericht über das Marmorwerk, ein Spaziergang auf der „via imperii“, oder auch Schwabacher Straße genannt.

Einige Konzerte, so das Duo-Konzert, die musikalische Abendandacht zum Leonhardsweg in Osttirol, das Konzert der Siebenbürger Blaskapelle und die Musik aus der Zeit der Kirchengründung sind nun – zum Zeitpunkt des Erscheinens unseres Magazines – schon verklungen, aber dieses Jahr bietet ja noch mehr.

Unsere Kirchweih am 15. September und an den folgenden Tagen soll uns diesmal besonders erfreuen, vor allem das außergewöhnliche Kirchweihkonzert in der Kirche am 16. September. Hervorzuheben sind noch der Tagesausflug zum Leonhardi-Ritt in Benediktbeuren im November, denn St. Leonhard sollte ja nicht nur den Gefangenen beistehen, sondern auch den Pferden wohlgesonnen sein, das Mittagsläuten in BR 1 – da erklingen unsere Glocken –, der Informationstag auf Friedhof … und zum Abschluss die Lesung der Leonhardlegende von Leo (Leonhard) Tolstoi.

Wir empfehlen allen Interessierten, sich die Festschrift zur 700-Jahr-Feier bei der Gemeinde zu besorgen.

(Klaus Thaler)