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SinN-Stiftung – Seelsorge in Nürnberg

Georgstraße 10, 90439 Nürnberg
www.evangelische-sinnstiftung.de

 

 

Artikel aus unserem Stadtteilmagazin Ausgabe 6, Januar 2015

 

Eine Einrichtung des evang.-luth. Dekanats Nürnberg

SinN mit dem großen N am Ende bedeutet Seelsorge in Nürnberg. Im Jahr 2005 hat die evang.-luth. Kirche in Nürnberg die SinN-Stiftung ins Leben gerufen. Seit 2007 steht das russischsprachige Projekt im Mittelpunkt der Stiftungsarbeit und wendet sich damit der – mit etwa 36 000 Menschen – größten Zuwanderergruppe in Nürnberg zu.

Was versteckt sich hinter dem verstaubt klingenden Begriff der Seelsorge? Seelsorger sind kirchliche Haupt- und Ehrenamtliche, die durch eine 18-monatige Ausbildung qualifiziert wurden, um mit Menschen in Krisensituationen zu sprechen und Unterstützung zu organisieren. Die evangelische Kirche in Nürnberg macht Seelsorgeangebote für 15 verschiedene Zielgruppen. So gibt es z.B. die Notfallseelsorge, die Blindenseelsorge oder die Gehörlosenseelsorge.

Jetzt aber konkret über das russischsprachige Seelsorge-Projekt der SinN-Stiftung. Das Projekt hat sein Büro und seine Beratungsstelle im Haus der Kirche, in der Georgstraße 10, gleich am St. Leonhardsplatz. Für russischsprachige Menschen bieten wir dort Gespräche und Beratung in Krisensituationen. Darüber hinaus finden in den Gemeindehäusern St. Leonhard und Kreuzkirche Nachhilfeunterricht, Kinderworkshops Tanzkurse und Chorproben statt. Es treffen sich Menschen, die ihr Wissen über Gesundheitsprävention verbessern wollen genau so wie russischsprachige anonyme Alkoholiker. Und natürlich – wir sind eine kirchliche Einrichtung – wir treffen uns regelmäßig, um über die Bibel und unser Leben zu sprechen. Außerdem feiern wir ein Mal im Monat Gottesdienst in russischer und deutscher Sprache.

 

Unsere großen Projekte sollen hier kurz vorgestellt werden

 

Lernträume – Internationaler Nachhilfeunterricht:

Die „Lernträume – internationaler Nachhilfeunterricht“ sind ein Hilfe-zur-Selbsthilfe-Projekt zur Verbesserung der Bildungsgerechtigkeit in St. Leonhard-Schweinau. Seit 2008 arbeiten unter der Leitung von Maria Gorelova etwa 20 ehrenamtliche Lehrkräfte mit mehr als 100 Kindern und etwa 25 Erwachsenen. Erteilt wird Unterricht für alle Klassenstufen in allen schulischen Hauptfächern und kultureller Bildung (Musik und Schach) in den Gemeindehäusern St. Leonhard und der Kreuzkirche in Schweinau. Neben dem Nachhilfe-Unterricht gehört soziale und seelsorgerliche Unterstützung zur Grundlage des Konzepts. Für Erwachsene gibt es Kurse für Englisch und Deutsch. Auch unser Deutsch-Kurs für Flüchtlingsfrauen wird sehr nachgefragt.

 

Stadtteilmütter für St. Leonhard:

Im Projekt Stadtteilmütter werden russischsprachige Frauen qualifiziert um Kontakt zu russischsprachigen Familien aufzubauen, die von Beratungsstellen nicht erreicht werden. Unter der Leitung von Irina Gerasimov arbeiten in diesem Projekt seit 2012 sechs Frauen. Sie haben sich entschieden, mit ihrem Einsatz Flüchtlinge zu unterstützen. Dass ihre Hilfe sehr notwendig ist, spüren sie täglich: In den Gemeinschaftsunterkünften Kunigunden-, Fugger- und Kohlenhofstraße leben viele russischsprachige Flüchtlinge z.B. aus Tschetschenien, Aserbaidschan, Kirgisien oder der Ukraine. Viele von ihnen sind traumatisiert aufgrund von Folter, Vergewaltigung und Krieg. Sie haben menschliche Zuwendung und Unterstützung bitter nötig.

 

Kinderworkshops:

In Gemeindehaus und Kirche St. Leonhard bietet die SinN-Stiftung zwei Mal im Jahr in den Ferien einen Theaterworkshop für Schüler an. Unter der Anleitung von Pädagogen, liebevoll betreut und bekocht von Ehrenamtlichen und Praktikanten proben, singen, tanzen und malen die Kinder eine Woche lang zu einem biblischen Thema. Das Wichtigste dabei ist, freundschaftlich und solidarisch an einer gemeinsamen Aufgabe zu arbeiten. Eine freundliche, warme Atmosphäre und viel Spaß bilden den Rahmen. Und ganz nebenbei entsteht jedes Mal ein kleines Musik-Theater-Stück, dass die Kinder am letzten Abend Eltern und Freunden in der Kirche St. Leonhard präsentieren.

 

Gottesdienste und Glaubenskurs:

Auf der Grundlage des christlichen Glaubens engagieren sich bei uns russischsprachige Zuwanderer gemeinsam mit Einheimischen für kulturelle Integration, Bildungsgerechtigkeit und sozialen Frieden.Viele Zuwanderer aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion beginnen erst jetzt in Deutschland, ihre Spiritualität zu entdecken. Diesem Bedürfnis kommt die SinN-Stiftung Nürnberg mit Glaubenskursen und Gottesdiensten in russischer und deutscher Sprache entgegen. Das Beste zum Schluss: Seit Ostern 2014 ist Petra Maly, Gattin des Nürnberger Oberbürgermeisters, Schirmherrin der SinN-Stiftung. Für uns ist diese hohe Anerkennung eine große Freude!

 

Dr. Sabine Arnold Leiterin des russischsprachigen Projekts der SinN-Stiftung